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KURDEN PROBLEM IST KEIN TERRORPROBLEM

Von Haydar Isik

19. Dezember 2007

Die Türkei will nur den Krieg, sie denkt an keine politische Lösung um die Kurden zu befrieden. Obwohl alle Kriege irgendwann mit Frieden endeten, sogar die großen Weltkriege nur vier Jahre dauerten, führt die Türkei seit 30 Jahren Krieg gegen Kurden und denkt an keinen Frieden.

Sie hat Tausende kurdische Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Sie hat Millionen Kurdinnen und Kurden in ihrer Heimat heimatlos gemacht. Sie hat Hunderttausende Kurden zwangsdeportiert. Sie hat den in ihrem Land lebenden 15 bis 20 Millionen Kurden keine sprachliche und kulturelle Autonomie gewährt. Sie hat ihre Verfassung nur in „getürkter“ Weise geändert und diese den Europäern als Fortschritt vor gegaukelt, obwohl in dieser Verfassung die Muttersprache der Kurden mit vielen Artikeln und Paragraphen verboten ist. Militarismus und türkischer Rassismus regiert die Türkei. Die Türkei ist ein Land mit einem Doppelgesicht. In Brüssel schürt sie den Glauben, EU konvertibel und fortschrittlich zu sein, aber in Ankara zeigt sie gegen Kurden und christliche Minderheiten ihre Islamo-kemalistische Cengiz-Khan-Mentalität. Die Kemalistischen Kräfte, die vom Westen als laizistisch angesehenen Militärs und die Bürokraten in der Justiz haben die Kurden mit allem Mittel bekämpft. Nachdem sie den Widerstand der Kurden nicht brechen konnten, haben sie seit fünf Jahren den politischen Islam, das heißt die Regierung Erdogans als Mittel, die Kurden zu unterdrücken zu Hilfe genommen. Diese AKP -Regierung macht zur Zeit in Kurdistan die Gottespartei Hisbollah, welche in den 90er Jahren vom türkischen Staat gegen die PKK gegründet worden war, und nachdem sie für den Staat gefährlich wurde, militärisch bekämpft wurde, wieder gesellschaftsfähig, um sie gegen die PKK als Gotteskrieger ins Feld zu schicken. Diese Islamo-Faschisten haben mit Hilfe der türkischen Generäle 17.000 kurdische Intellektuelle und Patrioten ermordet. Wenn sie mit der PKK fertig sind, werden sie gegen andere Minderheiten, z.B. gegen Christen eingesetzt. Wenn heute Erdogans Partei mit Hilfe des Militärs unter dem Motto der Islamischen Brüderschaft der säkularen kurdischen Bevölkerung die Gebetskette in die Hand drückt und in die Moscheen steckt, und auf eine fundamentalistische Linie bringt, dann braucht sich niemand zu wundern, wenn El Qaida demnächst von diesen Kurden ihre Terroristen rekrutieren wird. Obwohl die PKK sich als westlich, weltlich und anti feudal und antireligiös beschrieb, sie die Gleichheit von Mann und Frau ganz hoch hält, und mehrere Male Waffenruhe ausrief, die Einheit der Türkei als untastbar erklärte, und sich weder gegen US Interessen noch EU stellte, wurde sie plötzlich von Bush zum Feind der USA, Irak und Türkei erklärt. Ein zivilisierter Mensch überlegt, wie die Administration einer Macht zu diesem primitiven Ende kommen kann. Oder leben wir noch im Urwald? Die US Regierung, die einst die Taliban gezüchtet hatte, unterstüzt die AKP Partei von Erdogans mit allen Mitteln, weil sie angeblich eine sanfte islamistische Partei sei. Wenn der berühmte türkische Pianist und Komponist Fazil Say, wegen des schleichend kommenden Islamismus, der noch von Erdogans Partei gefördert wird, sagte: „ Die Frauen aller Minister tragen Kopftücher, die Islamisten haben ohnehin schon gewonnen, wir sind 30 Prozent , die anderen 70. Ich denke darüber nach, woanders hinzuziehen,“ Er fügte später hinzu: „Die Menschen und Medien mögen das nicht bemerken. Aber ein Künstler ist jemand, der die Gefahr in der Dunkelheit spürt.“ Dieser Künstler hat Recht. Die Türkei ist schon längst ein Gottesstaat geworden. Aber es ist paradox, die USA und die EU züchten wissend ihren zukünftigen Gegner. Steht die US Regierung für bürgerliche Demokratie im Nahen Osten, muss sie die Kurden in der Türkei nicht als Feind, sondern als Freund sehen und ihren Forderungen nachgehen. Was in der Türkei geschieht ist kein Terror sondern reines Kurden-Problem. Die USA sollen der Türkei helfen dieses Problem friedlich zu lösen. Aber die USA zeigen hier ihr häßliches Gesicht, nämlich dass sie nicht für die Demokratisierung im Nahen Osten und Frieden und Freiheiten stehen, sondern nur aus Interesse an Gas und Erdöl dort seien. Wir, die Kurden werden dieser Politik der USA nicht mehr Glauben schenken, weil wir mehrere Male von dieser verraten worden sind, und weil die Politik der USA weder menschlich, noch demokratisch und moralisch ist. Die USA haben das Saddam-Regime entmachtet, weil es unter anderem unmenschlich und grauenhaft war. Nun unterstützt die gleiche USA im gleichen Atemzug den türkischen Militarismus und religiösen Fundamentalismus, die genau so schlimm wie die Saddams sind. „Die Türkei wurde mit US-Geheimdienstinformationen versorgt“, zitierten die türkischen Zeitungen den Kriegsgeneral Büyükanit. "Die USA haben in der vergangenen Nacht den irakischen Luftraum für uns geöffnet", sagte er: "Indem sie das taten, haben die USA die Operation gutgeheißen." Die Kurden müssen mit Bitterkeit sehen, dass weder die US Regierung noch die EU eine Lösung der Kurdenfrage haben. Die beiden Mächte haben aus dem alten Jugoslawien so viele Staaten geschaffen, demnächst ist sogar die Unabhängigkeit des Kosovo im Gespräch. Aber für 15-20 Millionen Kurden in der Türkei haben sie bis jetzt nur den staatlichen Terror unterstützt. Wenn die USA und EU tatsächlich die Türkei als strategischen Partner sehen, müssen sie der Türkei helfen das Problem friedlich zu lösen. Aber die Superkräfte versuchen nur, die Völker gegeneinander auf zu bringen, damit sie ihre Waffen verkaufen können. Deshalb ist ganz offen zu sehen, dass die machthabenden Politiker dieser Länder die Türkei befähigen den Krieg weiter zu führen. Die „werte“ Union der EU hat bis jetzt keine Grundrechte für 15-20 Millionen Kurden in der Türkei vorgesehen. Wir, die Kurden erwarten seit 30 Jahren vergeblich von der Türkei, Lösungen außer den Krieg vorzustellen und zu zeigen ob sie überhaupt mit ihren Kurden in Frieden und Freiheit leben will. Wenn sie eine grundsätzliche Änderung der Verfassung unternehmen, und den Kurden ihre Sprache, Kultur und Identität gewähren würde, wie die von Spanien für Basken und Katalonien vorgesehenen Lösungen zum Verfassungskonvent machen würde, hätte das Leid der Kurden ein Ende. Aber bis jetzt haben die Generäle das Wort des Krieges. Die angeblichen Zivilen, schauen nur dem Militär auf den Mund. Die Lage ist sehr düster. Ich habe Angst und Bedenken, dass diese Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit viele Kurde zu einem Wege führen, der tatsächlich terroristisch werden könnte. Dann werden diejenigen, die sich als Vertreter der Wertegemeinschaft betrachten ihre Morallosigkeit bitter erfahren. Was die Kurden machen, ist nicht Terror sondern ein Schrei nach Hilfe, bzw. friedliche Lösung des Kurden-Problems. Die Politiker in Washington und Europa haben es leider nicht kapiert. Die Türkei wird von Betonköpfen regiert, sie kapieren sowieso nichts.